
Hautausschlag durch Stress – der Spiegel von innen nach außen
Unsere Haut ist unser kostbarstes Kleid. Mit ihr spüren wir Kälte, Schmerz und den ersten warmen Frühlingshauch. Gleichzeitig ist sie Leinwand unseres eigenen, großen Gefühlskinos: Sie errötet vor Scharm, erblasst vor Schreck oder erschaudert wohlig bei zärtlichen Berührungen. Auch Stress geht uns unter die Haut und kann auf ihrem Antlitz Ausschläge und Rötungen zeichnen. Deshalb ist natürlich nicht jeder Hautausschlag gleich stressbedingt, dennoch lohnt es sich, einen möglichen Zusammenhang in Erwägung zu ziehen. Wie Stress und Haut zusammenhängen und noch vieles mehr, erfahren Sie hier - bei unserem kleinen Tauchgang unter die Haut.
Kann man durch Stress Hautausschlag bekommen?
Kurz und knackig gesagt: Ja. So weiß man aus der Medizin, dass Hautausschläge, Hautjucken oder Nesselsucht durchaus von Stress ausgelöst bzw. verstärkt werden können. Während wir unserem Umfeld emotional vielleicht etwas vorspielen können, gelingt uns das Versteckspiel vor unserer eigenen Haut nicht. Schließlich fühlt diese den Stress und die Hektik unseres Alltags stets mit. Als Spiegel nach außen reagiert die Haut also direkt und zeitnah in Form von Ausschlägen und Stressflecken, wenn uns innerlich etwas stark beschäftigt.
Wie hängt Stress und Hautausschlag zusammen?
Die enge Verbindung zwischen Nerven und Haut wird schon bei ihrer Entwicklung im Mutterleib deutlich. Beide Strukturen entspringen aus dem gleichen Keimblatt und sind deshalb „ähnlich gestrickt“. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass jener Stress, der unsere Nerven zum „Flattern“ bringt, auch unsere Haut in Aufruhr versetzt: Während sich die Blutgefäße unter Stress verengen und die Nährstoffversorgung herabgesetzt wird, nimmt durch die Abbauprodukte der beiden Stresshormone Adrenalin und Cortisol die hauteigene Talgproduktion zu. Gleichzeitig schwächt Stress auf Dauer unsere hauteigene Immunfunktion - Keime können leichter eindringen, Pickel und Hautirritationen entstehen.
Wenn uns der Stress voll im Griff hat, treibt zu allem Überfluss auch noch Histamin sein Unwesen. Das Gewebshormon, das auch bei Allergien eine zentrale Rolle übernimmt, wird unter Stress vermehrt aus den Mastzellen freigesetzt. Es sorgt dafür, dass die Entzündungsprozesse in der Haut in Gang gesetzt werden und begünstigt das Auftreten von Juckreiz, Quaddeln und Rötungen.
Das stressbedingte „Gesichtskino“ kann Betroffenen gleich in doppelter Weise zusetzen: Die Hautreaktionen können nicht nur als unangenehm empfunden werden (spannen, jucken, brennen…) - als optische Makel können sie auch weiteren inneren Stress erzeugen, der wiederum die Symptome anheizt. Ein Teufelskreis entsteht.
Kann Hautausschlag psychisch sein?
Unsere Haut wird oft auch als „Spiegel unserer Seele“ bezeichnet. Dahinter steckt mehr als eine bloße Floskel. Tatsächlich belegen wissenschaftliche Arbeiten wiederkehrend, dass die Haut der Psyche oft als Überdruckventil dient. So zeigte beispielsweise eine großangelegte europaweite Studie, dass fast jeder dritte Hautkranke auch an seelischen Problemen leidet. Um das Wechselspiel zwischen „Haut, Herz & Hirn“ besser verstehen zu können, sollte man wissen, dass belastende Kopf- und Herzensangelegenheiten (z.B. Depressionen, Versagensängste, Liebeskummer), genauso wie Deadlines, Prüfungen oder der davonfahrende Bus, Stress auslösen können. Und dieser psychisch erzeugte Stress kann sich wiederum über die oben beschriebenen Mechanismen Ausdruck über die Haut verschaffen.
Kann Stress Hautjucken auslösen?
Es ist nicht nur Einbildung, dass bei starkem Stress unsere Haut zum Jucken beginnen kann. Gerade wenn es im Alltag „heiß“ hergeht, kann aus den Mastzellen vermehrt Histamin ausgeschüttet werden, welches wiederum auf Hautebene zu Juckreiz, Rötungen und Quaddeln führen kann. Dieser uralte Mechanismus hatte in Urzeiten, in der es in Stresssituationen (auch: „Flucht-oder-Kampf-Reaktion“ genannt) oft ums nackte Überleben ging, auch seinen Sinn – leitet der Botenstoff doch die Entzündungsphase der Wundheilung ein. Heutzutage erleben wir jedoch oft sitzend (z.B. Büro, Uni) und in der Regel körperlich unversehrt den Stress und bluten maximal durch zu starkes Kratzen der juckenden Haut.
Woher kann der Hautausschlag sonst noch kommen?
Die Ursachen von Hautauschlag können unterschiedlicher Natur sein. Neben Stress und psychischen Komponenten können auch genetische Faktoren, Allergien, Infektionen oder Medikamentennebenwirkungen dahinterstecken.
Eine nicht zu unterschätzende Rolle kommt zudem dem Darm zu. Gemäß dem Motto „Strauchelt der Darm, leidet die Haut“ können sich Darmstörungen auch über unsere Haut äußern. So zeigen Studien, dass Menschen mit Problemhaut oft eine veränderte Darmflora aufweisen. Obwohl noch nicht sämtliche Mechanismen geklärt sind, scheint insbesondere das Immunsystem der „Missing Link“ zwischen Haut und Darm zu sein. In ständiger Wechselwirkung trainieren die rund 100 000 Milliarden Darmkeime unserer darmeigenes Immunsystem – ein unerlässliches Immun-Workout, das nicht nur unserer Körpermitte, sondern auch der Haut zugutekommt. Gleichzeitig stellt die Darmflora auch eine leistungsstarke Chemiefabrik dar, in der zum einen hautschmeichelnde Substanzen (z.B. Hyaluronsäure oder Vitamin „H“, auch bekannt als Biotin) hergestellt werden, zum anderen über die Darm-Hirn-Achse auch die Stressabwehr beeinflusst werden kann.
Wie wirkt sich Stress auf die Haut aus?
Übermäßiger Stress geht uns unter die Haut. Das sensible Sinnesorgan wird schlechter durchblutet, Nährstoffversorgung und Regenerationsfähigkeit nehmen ab. Während die Hautbarriere poröser wird und die Haut rascher an Feuchtigkeit verliert, nimmt die Talgproduktion zu und begünstigt Hautunreinheiten. Zudem setzt die vermehrte Histamin-Freisetzung Entzündungsreaktionen im Gang und begünstigt das Auftreten von Stressflecken, Schwellungen und Juckreiz.
Ist der Körper dauerhaften Stress ausgesetzt, nagt dies an den Abwehrkräften unserer Haut. Bakterien, Viren und Pilze können so leichter die Schutzbarrieren überwinden und unser Hautbild durch Stresspickel und Unreinheiten trüben.
Wie sieht Hautausschlag durch Stress aus?
Stress kann sich auf der Haut in unterschiedlichen Formen abzeichnen. Häufig treten Stressflecken, Pickelchen oder Quaddeln zu Tage. Hierbei können sich diese Reaktionen auf kleine Hautareale beschränken oder auf größere Hautregionen ausbreiten. Auch bereits bestehende Hauterkrankungen können durch Stress neu aufflammen oder verschärft werden. Ein Wechselspiel zwischen Seele und Körper kann insbesondere bei folgenden Erkrankungen beobachtet werden:
- Nesselsucht: Rötlicher Hautausschlag mit stecknadelgroßen, flüssigkeitsgefüllten Schwellungen (Quaddeln), die jucken und brennen
- Neurodermitis: Rote, teils entzündete Hautstellen, die oft sehr starken jucken und teilweise auch nässen können. Häufig: lederartige Hautverdickungen. Die Haut ist generell sehr trocken. Typische Regionen: Ellbeugen, Kniekehlen, Handgelenke, -flächen und -rücken, Augen- und Stirnbereich, Hals und Nacken.
- Akne: Stresspickelchen und eitrige Pusteln im Erwachsenenalter, vor allem im Bereich des Gesichtes und des Rückens.
- Schuppenflechte: Rote Hautflecken, die mit silbrig-weißen Schuppen bedeckt sind und oft mit Juckreiz und Brennen einhergehen. Typische Regionen: Ellbogen, Knie, unterer Rücken, Gesäßfalte, Bauchnabel-Gegend, Kopfhaut, Haaransatz, hinterm Ohr.
- Allergische Reaktionen: Bläschen, Quaddeln oder Rötungen bis hin zu entzündlichem Hautekzemen.
- Lippenherpes, Gürtelrose: Unangenehme bis hin zu sehr schmerzhafte, flüssigkeitsgefüllte Bläschen.
Was hilft bei Hautausschlag durch Stress?
Bei neu auftretenden oder schweren Hautausschlägen sollte immer ärztlicher Rat eingeholt werden. Dieser kann spezielle Salben oder Cremen gegen den akuten Juckreiz verschreiben. Linderungen verschaffen auch ausgewählte Tinkturen oder Badezusätze. In manchen Fällen braucht es möglicherweise auch medikamentöse Hilfe, um den Hautausschlag und seinen Begleitsymptomen Einhalt zu bieten.
Generell sollte bei stressbedingten Hautausschlägen jedoch nicht nur Symptome bekämpft, sondern das Problem an der Wurzel gepackt werden. Ergründe deine ganz persönlichen Stressoren („Was stresst mich?“) und entschleunige dein Leben. Achte wieder mehr auf die Bedürfnisses deines Körpers und Geistes und gönne dir regelmäßige Auszeiten und Entspannungsphasen. Auch ausgewählte Mikronährstoffe und Pflanzenextrakte können dabei helfen, die innere Hautgesundheit zu pflegen und Stress besser wegzustecken.
Manchmal braucht es auch Unterstützung von außen, um den Teufelskreis zu durchschlagen. Ein Psychotherapeut kann beispielsweise zu einem besseren Stressmanagement und Selbstwert verhelfen. Sollten hinter dem Hautausschlag Probleme psychischer Natur (z.B. Ängste, Depressionen) stecken, scheue bitte nicht davor, Hilfe aufzusuchen. Wie bei körperlichen Fragestellungen, kann ein ausgewählter Arzt oder Therapeut auch in seelischen Belangen unterstützen.
Frei nach dem Motto „Der Darm ist die Wurzel der Pflanze Mensch“ lohnt es sich bei Hautauschlägen auch, der eigenen Darmgesundheit auf den Zahn zu fühlen. Der ideale Partner hierfür ist eine fundierte Analyse des eigenen Darm-Mikrobioms. Diese kann wahre Bände sprechen - uns zeigen, wie es um den hauseigenen Bakterienzoo bestellt ist und wie man das bakterielle Gleichgewicht gezielt optimieren kann.
Generell sollte bei stressbedingten Hautausschlägen jedoch nicht nur Symptome bekämpft, sondern das Problem an der Wurzel gepackt werden. Ergründe deine ganz persönlichen Stressoren („Was stresst mich?“) und entschleunige dein Leben. Achte wieder mehr auf die Bedürfnisses deines Körpers und Geistes und gönne dir regelmäßige Auszeiten und Entspannungsphasen. Auch ausgewählte Mikronährstoffe und Pflanzenextrakte können dabei helfen, die innere Hautgesundheit zu pflegen und Stress besser wegzustecken.
Manchmal braucht es auch Unterstützung von außen, um den Teufelskreis zu durchschlagen. Ein Psychotherapeut kann beispielsweise zu einem besseren Stressmanagement und Selbstwert verhelfen. Sollten hinter dem Hautausschlag Probleme psychischer Natur (z.B. Ängste, Depressionen) stecken, scheue bitte nicht davor, Hilfe aufzusuchen. Wie bei körperlichen Fragestellungen, kann ein ausgewählter Arzt oder Therapeut auch in seelischen Belangen unterstützen.
Frei nach dem Motto „Der Darm ist die Wurzel der Pflanze Mensch“ lohnt es sich bei Hautauschlägen auch, der eigenen Darmgesundheit auf den Zahn zu fühlen. Der ideale Partner hierfür ist eine fundierte Analyse des eigenen Darm-Mikrobioms. Diese kann wahre Bände sprechen - uns zeigen, wie es um den hauseigenen Bakterienzoo bestellt ist und wie man das bakterielle Gleichgewicht gezielt optimieren kann.