
Folsäuremangel – das solltest du darüber wissen
Wer kennt es nicht? Das Märchen, der Gebrüder Grimm, in dem Rapunzels Mutter in der Schwangerschaft auf den verbotenen Salat in Nachbars Garten gierte? Ihr Bauchgefühl war auf jeden Fall goldrichtig, zählt das wasserlösliche B-Vitamin doch zu einem der kritischsten Schwangerschaftsnährstoffe überhaupt. Doch Folsäure ist nicht nur ein Fall für die Familienplanung. Auch andere Menschen sollten Folsäure im Blick behalten. So zeigen großangelegte Studien in weiten Teilen der Bevölkerung eine Mangelversorgung auf. Doch welche Konsequenzen hat ein Folsäuremangel? Und wie lässt sich dieser feststellen?
Folsäuremangel – das solltest du darüber wissen
Was ist Folsäure und wofür braucht man sie?
Symptome & Anzeichen: Wie äußert sich ein Folsäuremangel?
- Blutarmut (Folsäuremangelanämie)
- Blasse Haut, blasse Schleimhäute
- Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen bis hin zur Depression
- Müdigkeit und Schlaflosigkeit
- Verminderte Konzentrationsfähigkeit, Vergesslichkeit, Verwirrtheit
- Erhöhte Blutungsneigung mit Schleimhautblutungen und punktförmigen Hauteinblutungen
- Erhöhte Infektanfälligkeit
- Appetit- und Gewichtsverlust
- Entzündete, gerötete Zunge, Zungenkribbeln
- Magen- bzw. Darmschleimhautentzündungen
- Erhöhter Homocysteinspiegel, erhöhtes Arterioskleroserisiko
- Schwere Fälle: Herzrhythmusstörungen, Atemnot
Folgen & Auswirkungen auf den Körper bei zu wenig Folsäure
Folsäure macht Stimmung!
Vom Kinderwunsch zum Wunschkind: Bei Folsäure auf Nummer Sicher gehen!
Ursachen: Wodurch entsteht ein Vitamin B9-Mangel?
- Frauen mit Kinderwunsch
- Schwangere Frauen und stillende Mütter
- Menschen, die sich vornehmlich von gemüse- und salatarmem Fast Food ernähren
- Patienten mit bestimmten Erkrankungen, wie z.B. Magen-Darm-Erkrankungen, Schilddrüsenüberfunktion, Psoriasis, Tuberkulose, Herzinsuffizienz, Lebererkrankungen
- Patienten, die Hämodialyse (Blutwäsche) benötigen
- Menschen, die bestimmter Arzneimittel einnehmen - z.B.
- Antibabypille
- Orale Antidiabetika (Metformin)
- Antidepressiva – SSRI (z.B. Sertralin, Fluoxetin)
- Diuretika (z.B. Schleifendiuretika, Thiazide)
- Folsäureantagonisten (z.B. Methotrexat, Sulfonomidantibiotika)
- Antiepileptika (z.B. Carbamazepin, Phenytoin)
- Tetracycline (z.B. Minocyclin)
- NSAIDs/NSARs (Acetylsalicylsäure, Diclofenac, Ibuprofen und Paracetamol)
- RaucherInnen
- Menschen, die vermehrt Alkohol konsumieren
Diagnostik: Folsäuremangel erkennen über die Blutwerte
Wie hoch sollte der Magnesium-Wert sein?
Praxistipp von Markus Schauer, DO, DPO, M.MSc. Geschäftsführer und Leiter von Biogena Diagnostics®:
Mangel beheben - was kann man dagegen tun?
Da Folsäure vor allem in einer natürlichen, pflanzenbetonten Ernährung vorkommt, sind all jene gefährdet, die sich vornehmlich von salat- und gemüsearmem Fast Food ernähren.
Fazit
Wie lange dauert es, bis die Folsäurespeicher wieder aufgefüllt ist?
Unser Körper verfügt nur über kleine Folsäurespeicher, die sich zur Hälfte in der Leber befinden. Um entleerte Speicher wieder aufzufüllen, ist bei einer Supplementierung von 800 µg Folsäure täglich mit einer Dauer von ca. vier Wochen zu rechnen.Wo ist viel Folsäure enthalten?Das Wort Folsäure leitet sich von lateinischen „folium“, das Blatt, ab. Gemäß dem Motto „Nomen ist Omen“ ist das Vitamin tatsächlich reichlich in dunkelgrünem Blattgemüse, wie zum Beispiel in Feldsalat, Mangold, Spinat und Grünkohl, enthalten. Auch in anderen Kohlsorten sowie in Vollkornprodukten, Tomaten, Orangen, Eigelb und Nüsse stecken nennenswerte Mengen natürlicher Folsäure (= Folate). Besonders hohe Konzentrationen liefern Hefe, Leber, Weizenkeime und -kleie. Tabelle: Nach Prof. Dr. Friese K, 2014.
Lebensmittel | Folsäure in μg |
Weizenkeime | 520 |
Rinderleber | 160 |
Sonnenblumenkerne | 100 |
Mandeln | 96 |
Tofu | 84 |
Walnüsse | 77 |
Haselnüsse | 71 |
Hühnerei | 65 |
Spargel | 65 |
Erdbeeren | 60 |