
Schilddrüsenüberfunktion – beschleunigter Stoffwechsel mit Energieüberschuss
Arbeitet die Schilddrüse auf einem höheren Niveau als gewöhnlich, so spricht man von einer Schilddrüsenüberfunktion oder Hyperthyreose (hyper = über, thyreoidea = Schilddrüse). Aufgrund der beschleunigten Funktion des Organs wird vermehrt T3 und T4 produziert – dies führt zu einem Überschuss der Hormone, die für die Energiefreisetzung im Körper zuständig sind. Die direkte Folge davon ist ein beschleunigter Stoffwechsel und ein Überschuss an Energie im normalen Alltag.
Schilddrüsenüberfunktion – beschleunigter Stoffwechsel mit Energieüberschuss
Wie bereits im Artikel über die Schilddrüse erläutert, ist das schmetterlingsförmige Organ hauptsächlich für die Produktion der Schilddrüsenhormone Triiodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) verantwortlich. Durch eine Anregung der Mitochondrien beschleunigen diese beiden Hormone den Energiestoffwechsel. In der Folge stellt der Körper Energie zur Verfügung, welche wir im Alltag benötigen, und erhält eine normale Körpertemperatur aufrecht. Auch Wachstumsprozesse wie etwa die Wundheilung und das Nachwachsen von Haaren benötigen Energie.
Was passiert im Körper bei einer Überfunktion der Schilddrüse?
Arbeitet die Schilddrüse auf einem höheren Niveau als gewöhnlich, so spricht man von einer Schilddrüsenüberfunktion oder Hyperthyreose (hyper = über, thyreoidea = Schilddrüse). Aufgrund der beschleunigten Funktion des Organs wird vermehrt T3 und T4 produziert – dies führt zu einem Überschuss der Hormone, die für die Energiefreisetzung im Körper zuständig sind. Die direkte Folge davon ist ein beschleunigter Stoffwechsel und ein Überschuss an Energie im normalen Alltag.
Die Symptome und Folgen eines Überschusses an Energie
Eine Schilddrüsenüberfunktion kann zu verschiedenen Symptomen führen, die meist mit einer Überregulierung des Energiestoffwechsels durch zu hohe Mengen an T3 und T4 zu tun haben. Dabei erhöht sich zunächst die Körpertemperatur, wodurch die persönliche Empfindlichkeit für Hitze zunimmt und der Körper vermehrt Schweiß produziert. Der hochfahrende Stoffwechsel wirkt sich auch auf die Laune aus – Nervosität, innere Unruhe und Reizbarkeit können folgen. Unbewusste Bewegungen nehmen zu, die Hände beginnen zu zittern und Muskelfasern laugen durch Überstimulation aus, was zu einem Gefühl von körperlicher Schwäche führt. Der Appetit steigt, um den erhöhten Grundumsatz durch eine größere Kalorienzufuhr auszugleichen. Das funktioniert aber nicht immer – auch wenn mehr Energie zugeführt wird als sonst, kann der beschleunigte Stoffwechsel einen Gewichtsverlust auslösen. Verschiedene Wachstumsprozesse werden so stark angeregt, dass sie nicht mehr richtig funktionieren. Eine mögliche Folge sind dünnere Haut sowie feines, brüchiges Haar. Bei Kindern kann eine Schilddrüsenüberfunktion zu fehlerhaftem Knochenwachstum führen.
Durch die Überstimulation des gesamten Stoffwechsels steigt der Puls messbar, und zwar oft auf über 90 Schläge pro Minute. Dadurch kommt es häufiger zu fühlbaren Arrhythmien und starkem Herzklopfen. Auch der Blutdruck ist in der Regel erhöht, wodurch das Herz-Kreislaufsystem noch zusätzlich belastet wird. Häufig steigt auch der Blutzucker ungewöhnlich stark an, während der Cholesterinspiegel sich gleichzeitig absenkt. Eine Schilddrüsenüberfunktion kann sich auch auf die Balance der Sexualhormone auswirken: bei Männern führt das zunächst zu einem Verlust der Libido, während bei Frauen die Menstruation ausbleiben kann.
Auslöser und Ursachen einer Schilddrüsenüberfunktion
Autoimmunerkrankung Morbus Basedow
Eine der häufigsten Ursachen für eine Schilddrüsenüberfunktion ist die als Graves-Krankheit oder Morbus Basedow bekannte Autoimmunerkrankung. Dabei sieht das Immunsystem die Schilddrüse fälschlicherweise als feindlich an, und produziert Antikörper gegen das Schilddrüsengewebe. Ähnlich wie bei der Hashimoto-Erkrankung kommt es dadurch zu einer chronischen Entzündung des Organs. Während die Hashimoto-Thyreoiditis aber zu einer Schilddrüsenunterfunktion und Zerstörung des Gewebes führt, ist es bei der Graves-Krankheit genau umgekehrt. Der Grund dafür liegt in der Natur der Antikörper, die sich bei den beiden Erkrankungen anhand ihrer Zielproteine unterscheiden. Bei einer Hashimoto-Thyreoiditis werden unter anderem diejenigen Teile der Schilddrüsenzellen angegriffen, die für die Produktion der Hormone T3 und T4 verantwortlich sind. Entsprechend verschlechtert sich dadurch auch die Funktion des Organs. Bei Morbus Basedow erkennen die Antikörper aber speziell die Rezeptoren für das Thyroidea-stimulierende Hormon (TSH), welche die Schilddrüsenfunktion regulieren. Das Hormon TSH wird normalerweise vom Körper ausgeschüttet, um die Schilddrüse anzuregen und die Produktion von T3 und T4 zu erhöhen. Wenn nun aber ein Antikörper an diesen Rezeptor bindet, so kann das ebenfalls zu einer Aktivierung führen, auch wenn die TSH-Spiegel eigentlich niedrig sind. Die Immunantwort führt hier also zu einer Überstimulation der Schilddrüse, welche von TSH völlig entkoppelt ist. Das stetige aktivierende Signal bewirkt außerdem auf Dauer ein Wachstum des Schilddrüsengewebes. Ähnlich wie beim Jodmangel kann sich dadurch bei Morbus Basedow ebenfalls ein Kropf bilden. Während die Entstehung von Autoimmunkrankheiten nicht geklärt ist, gibt es Faktoren, die das Risiko erhöhen können. Zu nennen wären hier bestimmte Medikamente, eine exzessive Jodzufuhr, genetische Faktoren oder ein Lebensstil, der oxidativen Stress fördert. Auch Selenmangel ist ein möglicher Risikofaktor, denn das Spurenelement Selen dient der Neutralisation von freien Radikalen in der Schilddrüse.
Hyperthyreose aufgrund von vergrößertem Schilddrüsengewebe
Ein weiterer Auslöser für eine Schilddrüsenüberfunktion ist eine vorliegende Vergrößerung des Schilddrüsengewebes. Darunter fällt zum Beispiel der durch chronischen Jodmangel entstandene Kropf, aber auch Vergrößerungen durch Medikamente, Fehler im TSH-Stoffwechsel oder eine beginnende Hashimoto-Thyreoiditis. Darüber hinaus kommen gutartige Gewächse an der Schilddrüse, sogenannte Adenome, besonders im fortgeschrittenen Alter häufiger vor. Während das vergrößerte Schilddrüsengewebe schon allein zu einer verstärkten Produktion von T3 und T4 führen kann, erhöht das zusätzliche Wachstum die Chance auf Mutationen im TSH-Rezeptor. Bestimmte Mutationen können dann dazu führen, dass die Schilddrüse noch aktiver wird.
Schilddrüsenentzündung
Größere Mengen an T3 und T4 im Blutkreislauf können auch kurzfristige Ursachen haben. Das wäre zum Beispiel eine Schilddrüsenentzündung, die auf eine Infektion folgen kann, oder nach einer Schwangerschaft spontan auftritt. Eine Einnahme von großen Mengen von Jod, etwa durch den Konsum sehr jodhaltiger Algen, kann die Schilddrüse ebenfalls vorübergehend anspornen. In solchen Fällen normalisiert sich die Schilddrüsenfunktion in der Regel innerhalb weniger Monate. Außerdem möglich ist die übermäßige Einnahme von Schilddrüsenhormonen im Verlauf einer Ersatztherapie.
Zu hoher TSH-Wert als Ursache
Da die Schilddrüsenfunktion mittels des Hormons TSH reguliert wird, kann auch die Hirnanhangdrüse eine Hyperthyreose auslösen, wenn sie aus irgendeinem Grund zu viel TSH produziert.
Vorgehen und Behandlung bei einer Schilddrüsenüberfunktion: Was kann man tun?
Wie man auf eine Schilddrüsenüberfunktion reagiert, hängt vom jeweiligen Auslöser ab. Eine genauere Untersuchung kann hier Klarheit schaffen. Dabei werden zunächst die Blutwerte der relevanten Hormone T3, T4 und TSH gemessen. Außerdem sollten Jodstatus, Selenversorgung und möglicherweise vorhandene Schilddrüsenantikörper überprüft werden.
Bei einer Schilddrüsenüberfunktion sind die Werte von T3 und T4 erhöht, da das Organ übermäßige Mengen dieser Hormone produziert. Gleichzeitig ist der TSH-Wert aber erniedrigt – ein Zeichen dafür, dass der Körper versucht, die Schilddrüsenfunktion zu bremsen. Das Feststellen eventuell vorhandener Antikörper liefert eine genauere Aussage darüber, ob eine Autoimmunkrankheit vorliegt. Findet man etwa TSH-Rezeptor-Antikörper (TRAK), weist dies auf Morbus Basedow hin. Sind hingegen mikrosomale Antikörper (MAK) vorhanden, ist eine Schilddrüsenentzündung im Rahmen einer Hashimoto-Erkrankung wahrscheinlicher. Mikrosomale Antikörper können allerdings auch während oder nach einer Schwangerschaft vorübergehend auftreten. Schließlich liefern auch Thyreoglobulin-Antikörper (TAK) einen Hinweis auf eine Hashimoto-Thyreoiditis. Abgesehen von den Blutwerten kann eine mögliche Vergrößerung der Schilddrüse mit verschiedenen bildgebenden Verfahren festgestellt werden.
Mögliche Behandlungsmethoden einer Überfunktion sind etwa die Gabe von Medikamenten, welche die Schilddrüsenhormone hemmen, oder welche die Symptome der Hyperthyreose lindern. Auch die Vermeidung von größeren Mengen Jod im Speiseplan kann sich als hilfreich erweisen. Schließlich gibt es noch spezielle Therapien, mit denen sich die Größe der Schilddrüse verringern lässt.
Die Schilddrüse testen in den BIOGENA Diagnostics Points
In den Biogena Diagnostic Points können Sie Ihre Gesundheit auf ganzheitliche Art und Weise überprüfen lassen. Dazu werden vorgefertigte Gesamtpakete angeboten, die sich für unterschiedliche Zwecke eignen. Zur Überprüfung der Schilddrüsenfunktion ist das Deep Dive Health Package empfehlenswert. Dieses Paket enthält eine Mikronährstoffanalyse, in deren Rahmen auch der Jod- und Selenstatus genauer beleuchtet wird. Außerdem werden die Spiegel der Schilddrüsenhormone gemessen, welche genauere Auskunft über die Funktion des Organs geben. Besteht der Verdacht auf Morbus Basedow, so können auch die Antikörper abgeklärt werden. Eine fachkundige, individuelle Beratung ist ebenfalls im Paket inkludiert. Eine Schilddrüsenüberfunktion kann so zuverlässig festgestellt werden, und die zahlreichen Messwerte lassen Rückschlüsse auf mögliche Ursachen zu.